10. April 2014 Premiere „Warum fuchteln die Franzosen mit ihren Armen?“ nach Gregory Bateson im kleinen theater.haus der freien szene, Salzburg

Ein Stück Theaterglück für alle ab 10 Jahren und für Erwachsene nach Texten von Gregory Bateson. 

Teil DREI der MAZAB Trilogie DREIMALDREI.

„Ich kannte mal einen kleinen Jungen in England, der seinen Vater fragte: »Wissen Väter immer mehr als Söhne?«, und der Vater sagte: »ja«. Die nächste Frage war: »Papi, wer hat die Dampfmaschine erfunden?«, und der Vater sagte: »James Watt«. Darauf der Sohn: »- aber warum hat sie dann nicht James Watts Vater erfunden?«
aus: Gregory Bateson, Metalog „Wieviel weisst du“

Eine Tochter stellt ihrem Vater Fragen. In einfachen Worten versucht dieser ihr zu antworten. Doch der sich daraus entspinnende Dialog macht gleichzeitig auch die Denk- und Kommunikationsstrukturen deutlich, eine Frage ergibt eine weitere Frage und Beispiel türmt sich auf Beispiel bis der ganze Gedankenturm in sich zusammenfällt und neu sortiert erneut gebaut werden muss. Spielerisch werden die formulierten Gedankengänge sinnlich erfahrbar, wird Abstraktes in Bilder übersetzt. Das Denken als großes Spiel. Das Denken als großes Vergnügen.

Der Wissenschaftler Gregory Bateson (1904 – 1980) verfasste neben seinen zahlreichen Fachartikeln auch fiktive Gespräche zwischen einem Vater und einer Tochter. Sie sind die Ausgangsbasis für unser Stück, in dem wir Wissen mit Kunst verbinden. Bateson nannte die von ihm verfassten Gespräche ‘Metaloge’ – ein Wort, das Bateson selbst erfand. Ein Metalog ist ein Gespräch, in dem das Thema des Gesprächs das Gespräch selbst ist. Das klingt schwieriger, als es ist. Wenn man sich zum Beispiel über das Wort ‘durcheinander’ unterhält und dabei in ein Durcheinander gerät, dann ist dieses Gespräch ein Metalog. Die Sprache, der sich Bateson dabei bedient, ist über weite Strecken klar und einfach und die Fragen der Tochter entzünden sich an Alltäglichem. Kinder machen täglich die Erfahrung, dass es verschiedene Ordnungen gibt, die eingehalten werden müssen. Sie übernehmen Ordnungssysteme bzw. Prinzipien zur Anordnung von Dingen und übertragen diese auf ihr eigenes Zimmer oder auf ihren Schreibtisch. Und obwohl die Sprache von Vater und Tochter einfach ist, werden dabei komplexe Zusammenhänge entwickelt und diskutiert.

Wir sind der Meinung, dass Theater mehr sein kann, als das Erzählen von Geschichten. Es kann helfen, Zusammenhänge zu begreifen und uns Erkenntnis verschaffen. Gerade im Theater können wir uns die Faszination für Dinge nutzbar machen, die wir nicht verstehen, die uns gerade deshalb oder trotzdem in Erinnerung bleiben und in uns weiterarbeiten, kurz: die nachwirken. Vieles von dem, an das man sich in seinem Leben besonders erinnert, sind die Dinge, die man nicht sofort verstanden hatte, die mit Schwierigkeiten verbunden waren. Die sich zuerst im Kopf quer stellten. Doch unvergesslich sind dann die Glücksmomente, die sich einstellten, wenn wir die Hindernisse überwinden und wir etwas verstehen, was erst unbegreiflich schien. Diesem Glück sind wir auf der Spur.

Mit Peter Malzer und Elisabeth Nelhiebel

Regie Markus Steinwende, Kostüme Anne Buffetrille,  Bühne Leonie Reese, Lichtdesign Erich Posch, Technik Marvin Gschnitzer // Erich Posch, Übersetzung Markus Steinwender, Spieldauer ca. 75min, keine Pause, Empfohlen ab 10 Jahren, Produktion MAZAB mit Unterstützung von Stadt Salzburg Kultur, bm:ukk, Land Salzburg Kultur und ERSTE-Salzburger Sparkasse-Kulturfonds

Termine (alle im kleinen theater.haus der freien szene)

Sichtvorstellung für PädagogInnen
Mittwoch, 09.04., 18:00 Uhr, RESERVIEREN

Premiere
Donnerstag, 10.04., 19:00 Uhr

Weitere Vorstellungen
Freitag, 11.04., 10:00 Uhr
Samstag, 12.04., 19:00 Uhr
Freitag, 02.05., 19:00 Uhr
Mittwoch, 14.05., 19:00 Uhr
Donnerstag, 15.05., 10:00 Uhr
Freitag, 23.05., 19:00 Uhr
Donnerstag, 05.06., 19:00 Uhr
Freitag, 06.06., 10:00 Uhr

rfwbs-sliderfwbs-sliderfwbs-sliderfwbs-slide