20. Jänner 2015 Premiere „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ in der ARGEkultur Salzburg

Bomben auf Salzburg.

Kein übriggebliebenes Silvesterfeuerwerk, sondern echte Raketen und Granaten. Die Tod und Zerstörung mit sich bringen. Kälte, Angst, Misstrauen und Hass. Werden wir hier im sicheren Mittel- und Westeuropa und im ebenso sicheren Österreich hoffentlich nie erleben. Und wenn doch?

Stell dir vor, du wärst derjenige, der fliehen muss. Stell dir vor, du wärst derjenige, dessen Haus zerstört, dessen Familie in Todesgefahr, dessen Angst so groß ist, dass das Leben im gewohnten Zuhause nicht mehr möglich ist. Stell dir vor, du müsstest in ein Land fliehen, dessen Sprache du nicht im Geringsten beherrschst, dessen Kultur eine gänzlich andere ist, dessen Bewohner überhaupt nicht erfreut sind, dass du von deren Geld leben wirst. Die dich im Gegenteil dafür hassen, dass du von deren Sicherheit profitierst. Stell dir vor, du bist der Flüchtling, der auf die Annahme oder die Ablehnung seines Asylantrages wartet. MAZAB trifft mit dem Monolog der dänischen Autorin Janne Teller „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ mitten in die aktuellen Asyldebatten und lädt sein Publikum zu einem einfachen aber effektiven Gedankenexperiment ein:

Europa ist zerbombt, Ägypten ist sicher. Die arabische Welt ist nämlich die „nächstgelegene Region, in der Frieden herrscht und die Möglichkeiten für eine Zukunft bietet.“, heißt es im Stück. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist. Im ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil er lange auf seine Aufenthaltsgenehmigung wartet, kann er nicht zur Schule gehen, er darf kein Arabisch lernen und kann keine Arbeit finden. Erst nach zwei Jahren beginnt sein legales Leben in der Fremde. Er fühlt sich aber immer noch als Außenseiter und sehnt sich nach Hause. Doch wo ist das? Und was ist das? Nachdem man sich intensiv mit dem simplen Vorzeichenwechsel befasst hat, gelingt es nicht mehr so einfach die zwanzig oder vierzig Asylanten zu ignorieren, die in einer Salzburger Gemeinde nach großen Bürger- und/oder Bürgermeisterprotesten nicht aufgenommen wurden.

Produktion MAZAB | Regie und Bühne Markus Steinwender | Bühne und Kostüme Leonie Reese | Musik, Fotos auf der Bühne und Dramaturgie Peter Malzer | Spiel Elisabeth Nelhiebel | Dauer ca. 60 Minuten ohne Pause | erster Spielort ARGEkultur Salzburg

Termine 20.01., 21.01., 22.01. 19.30 Uhr in der ARGEkultur Salzburg | Schulvorstellungen ebenda am 22.01, 23.01.jeweils 09.00 und 11.00 Uhr und nach Anfrage bei mail@mazab.at (klassenzimmertauglich!)

Buchungen bis jetzt: Vöcklabruck, Wals-Viehausen, Ried/Innkreis, St. Gilgen

 

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