„Wut“ am Theater an der Rott

Es zerreißt der Zweifel. Das ist Wut.

So ist das also, wenn man vor dieser Textfläche der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek sitzt und zunächst wirklich überhaupt nicht weiß, was man damit anfangen soll. Dann ist man nämlich sehr schnell mit seiner eigenen kleinen Angst beschäftigt und verliert darüber die nötige Gelassenheit, die es braucht um die Schnitzmesser zu schärfen und den Zeichenstift zu spitzen. Um klar zu sehen: Die Götter sind ein Nichts, aber groß die Menschen. Die nämlich nichts anderes können, als andere klein zu machen. Damit sie selber groß sind. Und wenn es nicht mehr kleiner als klein geht, muss man sie umbringen. Am liebsten alle. (Und eines ist klar: Einen Text mit Nobelpreisträgerinzitaten zu schmücken macht den Text nicht nobelpreiswürdig. Aber ohne Nobelpreisträgerinzitate wär’s nur halb so schön und auf jeden Fall weiß ich jetzt, was die Nobelpreiswürde der Jelinek’schen Texte ausmacht. Sie hat ihn verdient. Aber sowas von!)

STÜCK Elfriede Jelinek REGIE UND STÜCKFASSUNG Johanna Ullmann AUSSTATTUNG Isabella Reeder SPIEL Markus Krenek, Elisabeth Nelhiebel, Martin Puhl, Julia Ribbeck PRODUKTION Theater an der Rott PREMIERE 1. Februar 2020

(…) Vor allem Elisabeth Nelhiebel haut sich mit einer Verve in den Text, die die eineinhalbstündige Aufführung allein sehenswert macht. (Christian Muggenthaler in der Landshuter Zeitung vom 5.2.2020)

(…) langanhaltender Applaus. … Ein herausfordernder Abend. Er ist kein Wohlfühlerlebnis. Er bietet keine stringente Handlung, er ist Ausdruck eines Gefühl: teilweise verstörend und verwirrend, aber auf jeden Fall zum Nachdenken anregend. Und daher einen Besuch wert. (Jörg Eschenfeld im Rottaler Anzeiger vom 3.2.2020)

Foto (c) Sebastian HoffmannFoto (c) Sebastian HoffmannFoto (c) Sebastian HoffmannFoto (c) Sebastian HoffmannFoto (c) Sebastian Hoffmann

rfwbs-sliderfwbs-sliderfwbs-sliderfwbs-slide